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— A Journey to the Pooh-Places (4) —
Eine Reise nach Sussex/Südengland, ins Pooh-Country!
"Das ist schon ziemlich verrückt, an die Originalschauplätze zu fahren!" bekam ich im Nachhinein oft zu hören. Ja, stimmt, verrückt ist es schon.
Aber ich liebe nun mal England. Und war lange nicht mehr dagewesen. Und warum sollte ich nicht mal was "Verrücktes" machen??
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Welcome to Hartfield / Sussex, and to the "Pooh-Corner-Shop", aufgenommen am 8.8.1999
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Also, da mir nach meinen drei ▶ Schottland-Aufenthalten in früheren Jahren
Südengland ohnehin noch gefehlt hatte, machte ich mich im Sommer 1999 auf den Weg. Auch in
dem Bewusstsein, es letztmals im guten alten 20.Jahrhundert zu tun ...
Südengland —
da gibt es neben traumhaften, lieblichen Gartenlandschaften mit beeindruckenden Architekturen nun auch mal ganz nebenbei — die literarischen
Schauplätze von "Winnie-the-Pooh". Und die waren dann auch ein Ziel, ein lohnenswertes. Das sah bereits
Harry Rowohlt so — Übersetzer und Interpret von Winnie-the-Pooh
[▶AUDIO-LINK] und der größte Fan neben mir — als er 1990 die gleiche Tour unternahm:
"Wer hinfährt zu diesem mythischen Ort, muß sein Herz in beide Hände nehmen, sonst ist es weg: verloren an die Welt, in der Christopher Robin und Pu und Ferkel leb(t)en."
Diesen Ausspruch verinnerlicht begab ich mich in den
Ashdown Forest
nach Hartfield in
East-Sussex,
wo ich am Abend des 8.8.1999 eintraf.
Der "Pooh-Corner-Shop"
hatte bereits geschlossen. Aber etwas anderes war mir noch viel wichtiger, und dem jagte ich nach an diesem lauen Sommerabend: Cotchford
Farm, jenem Ort, an dem sich alles zutrug, wo Christopher Robin seine Kindheit mit Pooh und seinen Freunden verbrachte, wo Vater Milne ihn dabei beobachtete
und begann, die Alltagsabenteuer seines Sohnes aufzuschreiben. Das Ergebnis dieser Bemühung ist uns in Form des berühmtesten und schönsten Kinderbuches der Welt erhalten geblieben.
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Cotchford Farm, am Rande von Hartfield in einem grünen Tal versteckt gelegen.
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Ziemlich versteckt, am Rande von Hartfield in der Dämmerung gelegen, stieß ich auf das Haus. Ich mochte es kaum glauben: bisher war es mir nur von
Fotos aus den 20er Jahren bekannt und aus dem Bericht von Harry Rowohlt im "ZEITmagazin".
Und nun stand ich ihm selbst gegenüber! Kleiner kam es mir jetzt vor, aber dennoch faszinierte es mich sofort:
Hier würde ich gerne wohnen und leben wollen ...! — Im Garten entdeckte ich die Statue von Christopher Robin,
die aus den 20er Jahren stammt und nach lebendem Vorbild gestaltet wurde. Ein Schauer durchlief mich — ein Schauer der Freude und Begeisterung.
Ich hatte mein Herz bereits verloren.
Der damalige Bewohner von Cotchford Farm,
ein Londoner Geschäftsmann namens Alistair Johns, lud mich zu einem Rundgang über das Gelände ein —
auf nichts freute ich mich mehr am nächsten Tag!
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Christopher Robin Milne, eine Statue aus den 20er Jahren
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Und Mr Johns enttäusch­te mich nicht: freudig empfing er mich und ge­meinsam schlenderten wir über das ausgedehnte Gelände. Sehenswertes zeigte er mir:
Die Statue von Christopher Robin (nun "offiziell") sowie die Sonnenuhr, die wie ein Baumstumpf gestaltet ist, um den Pooh und seine Freunde herumtanzen.
Obenauf der Federkiel mit eingeschlossenem A.A.M.-Monogramm über einem aufgeschlagenen Buch, auf dem zu lesen steht:
"This warm and Sunny Spot belongs to Pooh And here He wonders what it's time to do"
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Die Sonnenuhr, um die Pooh und seine Freunde herumtanzen
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Verwinkelte Ecken, an denen die Zeit stehengeblieben zu sein schien, gab es zu sehen: eine alte überdachte Eingangspforte, heute nicht mehr genutzt; alte
Blumengefäße, die noch von Mrs Milne selbst bepflanzt worden waren und nun vor sich hin witterten, ein altes Gartenhäuschen voller Gerümpel — und
in der Ferne werkelte der Gärtner vor sich hin. Und natürlich den Swimming-Pool, der jedoch erst nach der Milne-Zeit angelegt wurde.
Nicht weniger Berühmtheit erlangte jedoch dieser, als in ihm am 3.Juli 1969 ausgerechnet der Begründer der
Rolling Stones
ums Leben kam ... Hier die Geschichte:
Brian Jones
hatte sich vom ersten Geld des Erfolgs Cotchford Farm gekauft — und lebte hier nun allein und einsam mit all seinen Problemen
und Nöten, die er mit Drogen versuchte zu bekämpfen.
▶ "Er ertrug das Alleinsein nicht", erzählte mir bei einer Tasse Tee die alte Nachbarin
Mrs Mary Hallett, die ihn oft besuchte.
Und er kam wohl auch mit dem Ruhm nicht klar. Um diesem Zustand zu entfliehen, lud er oft zu Parties ein und nächtelang dröhnte die Rock-Musik durch das Tal im Hundert-Morgen-Wald ...
Bis eines Tages ein Rolls Royce in Cotchford Lane vorfuhr: Mick Jagger und Keith Richard stiegen aus, um ihrem Kollegen mitzuteilen, daß
er "nicht gut genug" für die Band sei ... Sie eröffneten ihm, er hätte die Stones zu verlassen —
Brian Jones soll weinend am Küchentisch zusammengebrochen sein. Und es dauerte nicht lange, bis man ihn dann ertrunken im Swimming-Pool fand ...
Mysteriös dabei ist: in ▶ Brian Jones′ Lungen wurde nicht das Wasser aus dem Pool, dafür jedoch ein anderes gefunden. Das ist amtlich. Wie jedoch hatte das passieren können ...? —
Die wahren Hintergründe wurden bis heute niemals endgültig aufgeklärt ...
Mrs Hallett, die auf Cotchford Farm im Jahre 1911 geboren wurde, seit den 20er Jahren (!) in ihrem kleinen Häuschen nebenan wohnte und als junge Frau
auch bei den Milnes im Dienste stand, konnte mir nur eines sagen, als ich sie besuchte: "Brian war der liebenswürdigste Mensch, den ich kennengelernt habe."
— Und sie hat nie an einen "natürlichen Tod" des Musikers geglaubt ...
Erhellende neue Einsichten in das Thema liefert ein dokumentarischer Spielfilm, der vor einigen Jahren in den Programm-Kinos zu sehen war:
▶ "STONED" (GB 2005).
Er zeichnet in eindrucksvollen Bildern im Stil der 60er Jahre die letzten Lebensmonate des exzentrischen Daseins von Brian Jones nach. —
Der Film greift auf Erkenntnisse aus den Büchern »The Murder of Brian Jones« und
»Who killed Christopher Robin?« zurück und kommt zu dem Resultat:
Architekt ▶ Frank Thorogood,
der den Auftrag hatte, Cotchford Farm umzubauen, habe Brian Jones in dessen Pool umgebracht …
Auf dem Sterbebett hat Frank Thorogood 1993 schließlich zugegeben, dass es zu finanziellen Streitigkeiten mit dem Musiker gekommen sei, die im Swimmingpool eskalierten — und schließlich zu dem tragischen Unglück führten.
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Cotchford Farm liegt träge in der Mittagssonne, umgeben von herrlichem Grün.
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MrJohns von Cotchford Farm erzählte mir dazu noch eine eigene Geschichte: Wenn sich Personen für das Haus interessierten, seien es entweder
Pooh-Fans oder Stones-Fans. Man wisse nie, um welche Pilgergruppe es sich gerade handelt — manchmal träfen aber auch beide gleichzeitig
hier aufeinander. Die Pooh-Fans seien dabei durchweg die "unfreundlicheren" von beiden ... (?!?!) — Ich hoffe doch sehr, daß ich durch meinen
Besuch dieses Vorurteil widerlegen konnte!!
Zurück zu Pooh. Leider konnte ich das Innere von
Cotchford Farm
nicht sehen. Hier musste ich die Privatsphäre von MrJohns respektieren. Schade.
(Wie anders wird da mein Bericht über die Shepard-Häuser aussehen ...!)
Aber dennoch: ich bin immerhin dagewesen und habe zudem winzige Einblicke durch diverse Fenster nehmen können. Und ich habe auch jene gesehen, hinter denen
die Zimmer von Vater und Sohn Milne lagen ...
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Cotchford Farm (Foto: 7.August 2007) wird für 2.000.000 £ verkauft!
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Nun, die Zeiten ändern sich schnell: Mr Alistair Johns, der das Landhaus seit 1970 bewohnte, wollte es jetzt im Jahr 2013 tatsächlich verkaufen! Aus welchen Gründen auch immer. Während Ex-Rolling-Stone Brian Jones im Jahre 1968 noch lediglich 35.000£ bezahlte, setzt der Luxus-Immobilien-Händler
von heute die unglaubliche Summe von sage und schreibe 2 Millionen £ an! (Schade, daß ich gerade jetzt nicht genügend Kleingeld übrig habe ...)
Im Preis inbegriffen sind dabei das Gebäude, das Grundstück und — selbstverständlich die weitreichende Historie! Am Kauf Interessierte bekommen nun erstmals Einblicke in das ehemalige Zuhause von Christopher Milne. (Zur Webseite: Klicken auf das obere Foto!)
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Ein "Family-Snapshot" vor Cotchford Farm mit den Milnes. (Foto: ca.1928)
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In Groombridge, einem Dörfchen vor Hartfield, nahm ich also am Abend des 8.August 1999 Quartier für die nächsten Tage. — Nach einem sehr guten englischen Frühstück,
das mir Mrs Horner servierte (und an das ich heute noch wehmütig zurückdenke), startete ich in mein geplantes Pooh-Abenteuer.
Es begann natürlich im Pooh-Corner-Shop. Der hatte nun geöffnet — und das tägliche Chaos in der schmalen Strasse nahm seinen Lauf: Verkehrsstau (!)
wegen Pooh … Der Laden selbst war overcrowded: alle Pooh-Touristen treffen sich mindestens einmal hier. Und kaufen, was es zu kaufen gibt: nämlich
so ziemlich alles, was die Copyright-Inhaber von Winnie-the-Pooh auf den Markt bringen: Disney, Disney und — Disney. Zur Ehrenrettung sei aber gesagt, daß es auch nach
wie vor viele Objekte gibt, bei denen die Original-Illustrationen von E. H. Shepard verwendet werden.
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Poohsticks Bridge bei Hartfield/Sussex, aufgenommen am 9.8.1999
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Als nächstes standen nun die Original-Schauplätze der Pooh-Bücher auf dem Programm. Ich fuhr zum Poohsticks Car Park,
von wo aus ich mich auf den Weg durch Wald und Flur machte. Dann lag sie unversehens vor mir: Poohsticks-Bridge!
Und ich blieb lange hier, um dem Treiben zuzuschauen: ganze Horden von Poohsticks-Fans versuchten ihr Glück mit jenem berühmten Spiel
("… invented by Pooh …") , das folgendermaßen geht: man wirft von der Brücke (am besten zu zweit)
gleichzeitig zwei unterschiedliche Hölzchen ins Wasser, rennt zur anderen Seite und schaut nach, welches zuerst erscheint — das ist dann der Sieger.
Viele Informationen über das Poohsticks-Spiel findet man inzwischen bei der Internet-Recherche. Der britische NATIONAL TRUST empfiehlt Kindern in seiner Liste
"50 Things To Do Before You′re 11¾" sogar ausdrücklich, das Spiel vor erreichen eines bestimmten Alters zu spielen!
Und wie man das dann tut, zeigt ▶ dieses Video auf charmant-witzige, unachahmlich britische Weise!
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Auf der Poohsticks-Bridge: Begeisterte Pu-Stöckchen-Spieler und ein begeisterter Bär ...
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Problem bei der Sache: inzwischen ist der ganze umliegende Wald nach Pooh-Stöckchen abgegrast und unter der Brücke haben sich tausende von ihnen an den
Pfählen verfangen ... Trotzdem: es macht einfach Spaß! Und es gibt niemanden, der sich hier nicht mitreißen lässt.
Etwas besonderes folgte, und zwar für meinen alten Bären, der die Reise mitgemacht hatte und nun an diesem historischen Bärenort zu
besonderen Ehren kommen sollte: als ich ihn aus meinem Picknick-Korb nahm, um ihn auf der Brücke zu fotografieren, befand er sich plötzlich im Mittelpunkt des
Geschehens: "Oh, what a nice old Bear you are!", fand eine Engländerin und entdeckte: "And what a
nice Bavarian dress you wear!" — Tatsache: die Schneiderarbeit meiner Mutter von vor beinahe 40 Jahren fand an diesem Ort neue Bewunderer ...
Und zu guter Letzt ließ man sich mit ihm auch noch fotografieren! — Nebeneffekt dieser Begegnung: ein bisschen ist mein lieber Bär seitdem
nun von sich eingenommen ... 😊
Christopher Milne höchstpersönlich war übrigens anwesend, als die Brücke im Jahre 1979 in renoviertem Zustand wieder der Öffentlichkeit übergeben wurde. Von diesem Ereignis zeugte seit dieser Zeit eine
Gedenktafel gleich nebenan. — Poohsticks-Bridge,
ursprünglich im Jahre 1907 erbaut, erfuhr jedoch im Jahre 2000 eine weitere Renovierung und feierte also bereits auch ihren 100.Geburtstag!
Am Ziel ...
Ein weiterer Höhepunkt meines Pooh-Abenteuers stand nun noch bevor.Ich fuhr einige Meilen weiter südlich zu Piglet's Car Park, von wo aus man einen besonderen
Ort erreichen kann: es ist der sagenumwobene, berühmte und allen Pooh-Lesern bekannte Enchanted Place, jener verzauberte Ort
hoch oben im Hundert-Morgen-Wald, an welchem die wehmütige Schlußszene der Pooh-Geschichten spielt ...
Chapter X: "In which Christopher Robin and Pooh come to an Enchanted Place, and we leave them there."
Zuerst laufe ich durch eng bewachsene Pfade, dann lichtet sich die Umgebung und ich erkenne: hier muß es sein! Es geht steil bergan, eine breite Schneise durch niedrigen
Bewuchs, hier und da der berühmte Pinetree-Bestand. Ich erreiche die offene Plattform, auf der sich die Gedenktafel für A. A. Milne
und E. H. Shepard befindet. Dieser Ort rührt mich. Ich mache Fotos — auch mit meinem Bären, der hier nicht fehlen darf.
Noch höher hinauf strebe ich, und obwohl ich noch nie hiergewesen bin, erkenne ich genau, wohin es geht: zum Galleon's Lap (oder auch Gill's Lap), dem höchsten
Punkt im Ashdown Forest.
Ich bin da. Am Ziel. Hier ist der große Ruhepunkt der Welt und in meinem Leben. Hier scheine ich über allem zu schweben. Alle Probleme sind nur noch nichtig. Weil,
ich habe ihn erreicht: den verzauberten Ort ...
Er ist, so sage ich es frei heraus, der schönste Ort der Welt für mich. Und war es wohl auch für Christopher Robin und Winnie-the-Pooh.
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Und so sitze ich auf dieser romantischen Bank und schaue über den Wald in die Ferne, beobachte den Sonnenuntergang und frage mich: Gibt es wohl schöneres noch auf
der Welt, als diesen Moment erleben zu dürfen...?
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Das Heather glüht — Sonnenuntergang am ENCHANTED PLACE ...
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Noch immer nicht genug von "Winnie-the-Pooh"?
Also gut: die Reise ging natürlich noch weiter — auf der geplanten fünften Seite werden wir dann durch den Hundert-Morgen-Wald
streifen, werden die E.H.Shepard-Häuser kennenlernen sowie die diversen Wohnorte von Christopher Milne aufsuchen —
und hören, was mir seine Witwe, Mrs Lesley Milne, am Telefon über Winnie-the-Pooh und ihren Mann zu erzählen
hatte ...
"It's time for a little smackerel of something ..." stellte Pooh wieder einmal fest, als er auf seine schon vor Wochen um 5 vor 11 stehen gebliebene
Wanduhr schaute ... — Und auch ich kam desöfteren zu dieser schmachtenden Erkenntnis, als ich zusammen mit dem damals 11jährigen Pooh-Fan LEO im August 2007 den
Hundertmorgenwald wiederholt besuchte. Wir haben uns dann im
Pooh-Corner-Shop -Teegarten
namens "Piglet's" etwas
Köstliches zur Stärkung gegönnt. Danach konnte unsere gemeinsame Besichtigung der Pooh-Schauplätze dann weitergehen ...!
All die hier genannten Orte von Pooh-Country lassen sich auf einer Karte am besten nachvollziehen: Hartfield, Cotchford Farm, Ashdown Forest ( ═ der Hundertmorgenwald), Poohsticks Bridge, Gill's Lap, the North Pole — alles ist eingezeichnet!
Ob meine 5.Pooh-Seite, die schon lange in der Planungsphase verharrt, in diesem oder meinem nächsten Leben erscheint, ist noch nicht sicher.
Sie sollte auch über meine bislang letzte Reise nach England berichten: LEO's Eltern (aus Sachsen-Anhalt) hatten mich im August 2007 als
kundigen Reiseleiter zu dieser Fahrt eingeladen. — Gerne erinnere ich mich heute an diese erneute schöne Reise nach Südengland zurück ...
Wie es aussieht, werde ich wohl diese 4.Seite weiterhin mit neuen Fakten füllen. Platz genug gibt es ja. — Was z.B. Elfjährige heutzutage mithilfe der Technik zustande bringen,
ist ziemlich beeindruckend. So hat der in Kent lebende William Briggs in 2016 seinen kleinen, stimmungsvollen Film über ▶ Ashdown-Forest gedreht. Dafür meine absolute Hochachtung!
Wenn ich schon nicht die Möglichkeit hatte, Cotchford Farm zu kaufen (die neuen Besitzer haben sie im Juni 2017 für 1,8 Millionen Pfund erstanden — s.w.o.), so wäre es jetzt immerhin realisierbar, für ein paar Urlaubstage tatsächlich dort zu wohnen.
Seit neuestem hat COTCHFORD FARM dafür eine eigene Webseite bekommen, auf der man seinen Aufenthalt planen und buchen kann!
Das Innere des denkmalgeschützten Bauernhauses aus dem 16.Jahrhundert erfuhr im Vorfeld einen sanften Umbau. Die ursprünglichen Merkmale wurden dabei sorgfältig restauriert und mit einigen modernen Ergänzungen versehen. —
Jetzt kann man in Christopher Robins altem Schlafzimmer übernachten, im Hauptbadezimmer die von Mrs Milne dekorativ bemalten originalen Schränke bewundern, am großen Inglenook-Kamin sitzen und in Milnes Bücherauswahl lesen, sowie über die Wendeltreppen die oberen Etagen erkunden.
Und natürlich sind alle Außenanlagen und die romantische Umgebung erleb- und nutzbar. — Eine wunderbare Option für meine nächste Reise!
Auch bei bei der "Konkurrenz" könnte man ja mal schauen, was es Neues gibt zum Thema. Empfehlenswert wäre da zum Beispiel
mein großes Vorbild Mr Sander,
oder auch The Pooh Corner Shop,
und nicht zu vergessen Peter Dennis' Pooh-Corner.
Die neugestalteten Pooh-Seiten von Beatrice sind ein Genuß für Kinder wie auch für Erwachsene.
Empfehlen möchte ich an dieser Stelle auch Heide's Pooh Page aus Dänemark. Und hinweisen auf die ganz spezielle
Bären-Seite, die sich unter dem Titel Minka's Bear Passion im Netz befindet!
Wer wissen möchte, wo sich der Original-Pooh und seine Kumpane momentan aufhalten, der sollte mal das
Stephen A.Schwarzman Building in New York aufsuchen, welche seit dem 18.03.2008 als das neue Heim gilt (siehe auch Seite 2 unten).
Dass die Briten ihren "Winnie-the-Pooh" wieder zurückhaben wollen, ist ebenfalls bekannt. Sogar das britische Parlament und Premierminister Tony Blair haben sich mit diesem Thema
schon befasst (im Februar 1998). — Mehr Informationen hierüber gibt es zum Beispiel an dieser Stelle zum Nachlesen.
Im Jahre 1999 wurden in einem Londoner Auktionshaus sechs Original-Pooh-Bleistiftzeichnungen von E. H. Shepard versteigert und brachten
24.150 £ ein! Eine größere Anzahl der von Illustrator E.H.Shepard angefertigten Tusche- & Bleistiftzeichnungen (besonders auch jene aus der "PUNCH-ZEIT") sind auch heute noch käuflich zu erwerben — wenn man das nötige "Kleingeld" hat ...
Die Londoner Galerie MEDICI hat einen schönen Katalog herausgegeben, in welchem die käuflich zu erwerbenden Original-Zeichnungen aufgelistet und beschrieben sind. Sehr sehenswert!
Das Auktionshaus NATE D.SANDERS in Los Angeles gibt auf seiner Webseite Auskunft über die zuletzt versteigerten
Winnie-the-Pooh-Objekte:
Original-Zeichnungen, signierte Erstausgaben der Bücher, handschriftliche Briefe etc. — Wunderschöne Kunstwerke!
Im November 2001 fand man in einem Filmarchiv eine kurze Filmsequenz, die 1929 im Ashdown Forest aufgenommen wurde, in welcher der 9jährige Christopher Robin bei einem kleinen
"Winnie-the-Pooh-Festspiel" mit anderen Kindern zu sehen ist. — Der 10-Sekunden-Streifen wurde inzwischen auch von der BBC
ausgestrahlt und ist das einzige bekannte Filmdokument, das Christopher Robin Milne als Kind zeigt. Verwahrt wird der Film im Archiv der Universität von Brighton.
— Während Christopher Milne Gedichte aus "Now We Are Six" vorträgt, sind die genannten Bilder hier zu sehen:
[▶VIDEO-LINK]
Etwas Besonderes hat ein anderer Pooh-Fan in einem Laden ausfindig gemacht: Eine alte Schellack-Platte, auf welcher der reale Christopher Robin Milne Lieder aus "Now We Are Six" von 1927 singt! Die Texte stammen natürlich von Vater A.A.Milne, die Kompositionen von
Harold Fraser-Simson.
— Aus dieser Platte sind auf YOUTUBE zwei Stücke zu hören! Wer sich einen besonderen Spass machen will, kann die Originaltexte auch mitlesen, indem er
hier klickt.
Übrigens: Auch Vater A.A.Milne liest auf YOUTUBE aus seinen Werken in einer Aufnahme von 1930: "Pooh & Piglet Go Hunting, and nearly catch a Woozle". Eine kleine Sensation!
Die Original-Geschichte des Bären Winnie-the-Pooh datiert aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Nachzulesen auf der Webseite The True Story of the Real-Life Winnie-the-Pooh.
— Die berühmten Portrait-Sessions der britischen Fotografen Howard Coster (im Jahr 1926) und Marcus Adams (im Jahr 1928) werden in der National Portrait Gallery in London dokumentiert.
— Die Britin Christina Gosling lernte die Familie von Christopher Milne kennen und schrieb im Plymouth Herald einen interessanten Artikel darüber: I knew the real Christopher Robin and he gave me a gift to cherish forever.
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Vater und Sohn: A.A.Milne & Christopher Robin Milne. (Foto: 1925)
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Christopher Robin Milne (Will Tilston) und A.A.Milne (Domhnall Gleeson) mit Winnie-the-Pooh.
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Der historische Hintergrund über die Entstehung des berühmtesten Kinderbuches der Weltgeschichte kommt nun in Form eines Dokumentar-Spielfilms in die Kinos: Goodbye Christopher Robin (GB 2017) zeigt auf, wie das Verhältnis von Vater und Sohn Milne zum literarischen Ergebnis führte.
Gedreht wurde an den Original-Schauplätzen in East-Sussex. Hunderte Jungen hatten sich für die Hauptrolle beworben — der neunjährige Will Tilston wurde ausgewählt. Und er hat seinen Job wohl recht gut gemacht. Zu überprüfen war das ab dem 7.Juni 2018 in den deutschen Kinos. Oder danach mittels DVD.
Mit filmischer Dichtung und historischer Wahrheit bezüglich der Verfilmung befasst sich die folgende Webseite: History vs. Hollywood. Recht informativ!
Aus historischer Sicht interessant ist die Tatsache, dass zum 50sten Jubiläum der Zusammenarbeit von Autor Milne und Zeichner Shepard in England ein dokumentarischer Spielfilm (Regisseur: Andrew Holmes) gedreht worden ist: Mr.Shepard and Mr.Milne [▶VIDEO im Foto] zeigte man 1974 im TV und dann verschwand er lange Zeit in irgendeiner Schublade.
Zeichner E. H. Shepard (damals 94) ist im Interview zu sehen und Christopher Milne (damals 53) tritt als Vorleser auf. —
Andere Schauspieler übernahmen die Rollen der Protagonisten in deren jüngeren Jahren. Gedreht wurde z.T. an Original-Schauplätzen in Südengland, wo sich alles zugetragen hatte ab dem Jahr 1923.
Fast 20 Jahre (!) dauerten meine eigenen Recherchen zu dem Film an. Nirgendwo im Internet waren Standbilder, Ausschnitte oder gar der komplette Film zu sehen (auch YOUTUBE versagte hier!). —
Im Jahr 2016 wurde in einem Internet-Archiv der Film dann tatsächlich zugängig gemacht. Mr.Shepard and Mr.Milne (GB 1973) war dort seitdem endlich in voller Länge zu sehen!
Wer auf der Suche nach alten Original-Buchausgaben von Winnie-The-Pooh ist, wird bestimmt fündig in diesen drei spezialisierten englischsprachigen Kinderbuch-Antiquariaten:
Type Punch Matrix | Manhattan Rare Books | David Miles Books
Die kleine englische Töpferei Ashtead Pottery Ltd. in Surrey stellte im Jahre 1928 ein 24teiliges
"Christopher Robin Nursery Set" aus Steingut her. —
The Duke and Dutchess of York bekamen das Set bei einem Besuch des Handwerkbetriebes im Mai 1928 zum Geschenk. Christopher Milne erhielt ein weiteres Set. —
Ein englischer Sammler stellt das Geschirr (und andere Produkte der Töpferei) auf seiner Webseite vor.
Die American Numismatic Society in New York hat im Jahre 1980 eine Medaille herausgegeben, die an A.A.Milnes berühmte Kinderbuch-Figuren erinnert. Die geprägte Legende:"Christopher Robin explains".
— Die Rückseite der Medaille weist auf einen weiteren britischen Kinderbuch-Klassiker hin: "Alice in Wonderland" von Lewis Carroll (1865).
Am 12.Oktober 2010 wurden durch die ROYAL MAIL zehn Briefmarken herausgegeben, welche die Original-Motive aus den Pooh-Büchern zeigen.
Auch zum Jahr des Kindes (1979) gab es eine englische Winnie-the-Pooh-Briefmarke.
Zeichner ▶ Ernest Howard Shepard war politischer Cartoonist beim Magazin PUNCH (1921-1953),
lebte 51 Jahre in Shamley Green bei Guildford in der südenglischen Grafschaft Surrey.
Im Jahre 1972 übergab er der University of Surrey all seine Archivalien, inklusive Tagebücher und Zeichnungen. Mit 96 Jahren starb er in Midhurst in East Sussex.
Inzwischen gibt es weitergehende wissenschaftliche Betrachtungen über Pooh’s Hundred Acre Wood: So hat z.B. Mr Liam Heneghan, Professor für Umweltwissenschaft und Systemökologie an der DePaul University in Chicago, 2013 einen interessanten Artikel zu dem Thema Verlust der Orte der Kindheit verfasst. —
Auszug aus dem Text:
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"Die Kindheit ist vielleicht die Zeit, in der die Verbindung zum Ort am stärksten ist. Wenn wir erwachsen werden, werden wir von der Welt der Erwachsenen und des Alltags eingehüllt. Oft legen wir nicht nur unsere Kindersachen beiseite, sondern verlassen auch die Welt unserer Kindheit. Angesichts der Art der Geschichte, die er zu erzählen hatte, war es vielleicht unvermeidlich, dass Christopher Milne in seiner Autobiografie in die Welt von Pooh und die Kindheitswelt von Christopher Robin zurückkehrte. In The Enchanted Places ist nichts von Christopher Milnes erwachsener Beziehung zur Natur oder zum Ort zu spüren. An einer Stelle seines Buches erinnerte er sich sehr detailliert daran, wo in der Nähe von Cotchford verschiedene Blumen zu finden waren: die Eschenplantagen für Orchideen; Schlüsselblumen am oberen Rand eines Feldes; der große Wald für Glockenblumen. Er und Nanny pflückten Körbe voller Blumen. Nachdem er dies erwähnt hatte, schrieb er die, wie mir scheint, bittersüßeste Zeile seiner Memoiren: 'Und hier … fand ich die Pracht im Gras, die Herrlichkeit in der Blume, die ich heute nirgends mehr finde.' — Nein, es gibt kein Zurück nach Hause, und der Mann kann nicht zum Jungen werden."
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Und wie wäre es nun mit einem Besuch der Originalschauplätze von Winnie-the-Pooh? Dafür sollte man sich nach Hartfield/Sussex in Südengland begeben.
Dort befindet sich seit 1978 der "Pooh Corner Shop", welcher einiges Interessante zu bieten hat. —
Auf der Homepage zu sehen sind z.B. Photographien von Cotchford Farm, dem ehemaligen Landsitz der Milnes, von Poohsticks Bridge, dem Ort jenes "traditionsreichen Spiels",
vom Enchanted Place hoch oben im Hundert-Morgen-Wald und anderes mehr. —
Der Afternoon-Tea im E.H.Shepard-Raum ist ein neues Angebot ab Herbst 2021 — "Delicious Smackerals" sind inbegriffen!
Wer eine wirkliche Reise nach England plant, kann sich vorher im Internet über "Pooh-Country" informieren. Drei wichtige Seiten seien an dieser Stelle genannt:
Ashdown Forest Centre | Ashdown Forest | Sussex-Top-Attract.
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"Mein allerbester Freund zum Kuscheln."
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»121 JAHRE TEDDY-BÄR!!«
Im Jahre 1902 stellte die
Firma Steiff als eine ihrer
Programm-Neuheiten den ersten
▶ Teddy-Bären her.
Das neue Stofftier wurde zusammen mit den anderen im Jahre 1903 auf der Leipziger Frühjahrsmesse
ausgestellt. Großes Interesse rief das bis dahin unbekannte Bärchen nicht gerade hervor. Erst am letzten Tag, schon kurz vor Messeschluß, kam ein amerikanischer Besucher am Stand der
▶ Steiffs vorbei, sah den kleinen Bären und verliebte sich sofort in ihn. Er bestellte auf der Stelle dreitausend Stück. —
Von Amerika aus trat dann der
▶ TEDDY seinen Siegeszug um die ganze Welt an.
Die BBC hat im Jahre 1999 eine schöne ▶ Dokumentation
zu diesem Thema produziert, die nun hier komplett zu sehen ist.
Es gibt viele Webseiten, die sich der Thematik annehmen. An dieser Stelle seien neunzehn interessante genannt:
www.pinterest.com,
www.letstalkteddybears.com,
www.totallyteddybears.com,
www.merrythought.co.uk,
www.worldofbears.com,
www.teddybears.co.uk,
www.blueribbonbears.com,
www.teddybeartimes.com,
www.teddybearpages.com,
www.ashbybears.com,
www.teddybeardoctor.co.uk,
www.teddybears.org,
www.teddybaer-antik.de,
www.baerreport.de,
www.teddybaerenmuseum.de,
www.martinbaeren.de,
www.sammeln.at,
www.teddybear.org und
www.theodoreroosevelt.org.
Viel Spaß bei der weiteren Internet-Recherche!
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