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Was um alles in der Welt, so werden sich manche fragen, hat es mit meiner Begeisterung für Winnie-the-Pooh denn nun eigentlich auf sich? — Ich möchte Licht ins Dunkel bringen und beginne damit hier und jetzt: Die Originalgröße dieses (lediglich mit zwei einfachen Heftklammern gebundenen) Heftes entspricht einem über die normale Buchgröße hinausgehendem Format von exakt
Die Geschichte mit ihren hübschen Zeichnungen, die mir wie aus einer anderen Welt schienen,
begeisterte mich derart, daß ich im Jahre 1976 sogar anstrebte, neue eigene Abenteuer von "Ferkl"
(Pooh's kleinem ängstlichen Freund) zu erzählen — und zwar in Comic-Form.
Abgesehen von einigen Ansätzen (siehe hier eine der wenigen erhaltenen Abbildungen) ist das Projekt aber leider wieder
eingeschlafen.
Angekommen in der schottischen Hauptstadt Edinburgh besuchte ich am "In einer einzigartigen Weise werden die lustigen und manchmal traurigen Texte und Dialoge vorgetragen. Dabei bekommt jedes Tier und Christopher Robin, der Junge, seine eigene Stimme. Die tiefste hat Pooh der Bär, die höchste Piglet das Ferkel. Die traurigste Eeyore, der Esel. Die Verfassung dieses Tieres wird durch die Stimme und die Gebärden noch unterstrichen. — Peter Dennis hat zwar die in Leinen gebundenen Bücher auf seinem Pult liegen und nimmt das entsprechende immer zur Hand, aber weite Teile des Textes spricht er auswendig (ich bin sicher, er kann alles), um der Gestik mehr Raum zu verschaffen. (...) Am Schluß liest Mr.Dennis die letzte Geschichte aus dem zweiten Band, welche ich schon überflogen hatte. Das Publikum ist begeistert und zollt es denn auch mit langem Applaus. (...) Nach der Lesung gibt Peter Dennis noch Autogramme auf den Plakaten. Ich lasse mir auch eines schreiben; er widmet es mir sogar. Als ich sage, daß ich aus Deutschland komme, fragt er gleich, ob ich auch alles verstanden habe, worauf ich ihm antworten kann, daß ich eine großformatige deutsche Ausgabe besitze, aus dem Jahr 1948 etwa. Er habe die gleiche, sagt er und freut sich, daß es mir gefallen hat, drückt mir die Hand und wünscht mir noch schöne Ferien." Auf seiner Homepage kann man die unzähligen Kritiken nachlesen zu Bother!. — Auch Christopher Milne empfahl: "So if you want to meet the real Pooh, the bear I knew, the bear my father wrote about, listen to Peter. You will not be disappointed." — Indeed! In allerjüngster Zeit sind tatsächlich einige Videos aufgetaucht, die Peter Dennis 1996 bei einer Lesung zum 70.Geburtstag von Pooh zeigen. Hier als schönes Beispiel die lustige Heffalump-Episode: Natürlich hat Peter Dennis die Pooh-Bücher auch als Hörspiele eingelesen und veröffentlicht. Im Alter von 75 Jahren ist Peter Dennis in Los Angeles am 18.April 2009 verstorben. Die Los Angeles Times und der Independent veröffentlichten nette Nachrufe auf ihn.
Erst Anfang Januar 1996 lebte das Interesse wieder auf, als ich mich daran machte, die nun 14 und 18 Jahre alten Taschenbücher aus England zu restaurieren — englischer Buchleim hält nicht lange, wie ich feststellte: er lässt das Buch nach wenigen Jahren in der Bindung auseinanderbrechen...! Es tauchte nun die Frage auf, welche anderen Originalausgaben es wohl noch antiquarisch geben möge? Und was
würden die heute kosten? Ich begann Kontakt aufzunehmen mit englischen Antiquariaten — mit Erfolg: bis
heute besitze ich von A. A. Milne's Kinderbüchern folgende Auswahl:
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1 Manuskript-Repro, 1 schottische, 27 deutsche, 1 DDR-, 1 hessische, 2 schweizer, 3 holländische, 9 amerikanische, 1 kanadische, 1 tschechische, 1 ungarische, 1 polnische, 2 russische, 2 lateinische, 1 hebräische und 1 Ausgabe in Esperanto! |
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Hinzu kommen viele Sekundärmaterialien wie z. B. sämtliche Autobiographien von A. A. Milne, Christopher Milne und E. H. Shepard u.v.a.m. Und die Begeisterung hält weiter an — noch habe ich nicht "alles" in meiner Sammlung!
Eine interessante Errungenschaft ist Oder eine meiner außergewöhnlichsten Erwerbungen für die Sammlung, die einzige lizenzierte russische Ausgabe: "Vinni-Pukh i vse-vse-vse" ("Winnie-the-Pooh and All-All-All"). Herausgegeben und gedruckt bei Dutton, New York 1967. Einer der letzten Zugänge zur Sammlung ist ebenfalls recht bemerkenswert: Es handelt sich um
ein im Kriege produziertes Heft für die amerikanischen Kinder mit dem schlichten Titel "WINNIE THE POOH" by Die Zeichnungen stammen jedoch von Mary und Wallace Stover, versehen mit der informativen Ergänzung:
»after J.H.DOWD« (siehe hierzu meine dritte Pooh-Seite). Man hat sich also die frühen Zeichnungen des
Punch-Künstlers zum inspirierenden Vorbild genommen und die ausschnittweisen Beispiel-Geschichten damit illustriert. —
Als Zugabe ist eine Episode aus dem Buch "The Toy Bearkins" von John H.Jewett enthalten; diese stammt wohl aus dem Jahr 1900. —
Erschienen ist das schöne Heft bei Perks Publishing in New York im Jahre Habe mich sehr gefreut, als ich es Anfang 2014 antiquarisch aus den U.S.A. bekam! Übrigens: auch während meiner Reisen nach Südengland im August 1999 sowie im August 2007 habe ich natürlich eine
ganze Reihe weiterer Bücher erstanden — paradiesische Zustände für Die Beschäftigung mit den Biographien von Vater und Sohn Milne ließen eine weitere Frage
auftauchen: Was macht Christopher R. Milne heute? Wie steht er heute, 40 Jahre nach dem Tod seines Vaters, zu dessen literarischen Werken? Ich war traurig und deprimiert. Jedoch, meine Kontakte zu englischen Antiquariaten entschädigten mich noch im selben Jahr: ich erstand eine gebundene Ausgabe von Christopher R. Milne's Autobiographie "The Enchanted Places" (1974) mit einer Original-Widmung! — Im Jahre 1999 kam dann eine Ausgabe von "The Path through the Trees" (1979) hinzu, die ebenfalls vom Autor signiert ist. Und da alle guten Dinge drei sind, erstand ich schließlich im Februar 2008 noch die PENGUIN-Taschenbuch-Ausgabe von "The Enchanted Places" (1977). Alle drei Bücher hat Christopher Milne in seinem "Harbour Bookshop" in Dartmouth signiert. Epilog: Paula T. Connolly umriss ziemlich genau in ihrer wissenschaftlichen Arbeit über
"Winnie-the-Pooh" ("Recovering Arcadia", Twayne Publishers Inc., New York 1994), um was es schlussendlich eigentlich geht:
die Hoffnung zu hegen, man möge eines fernen Tages doch noch
Arkadien, diesen Schauplatz glückseligen, idyllischen Landlebens für sich persönlich erreichen — in welcher Form auch immer!
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Pu der Bär feierte derweil 90.Geburtstag und inzwischen sogar seinen Am 35.000 Stück zählte allein die Startauflage. Bis zum Jahre 1968 wurden 959.000 gebundene Ausgaben und 600.000 Paperbacks verkauft. — Die Verkaufszahlen nach nunmehr Die Original-Ausgaben von "Winnie-the-Pooh" aus den 20er Jahren sind heute immer noch zu bekommen, werden aber teuer gehandelt: zwischen 2.000 und 8.000 Euro liegen inzwischen die Preise für eine gut erhaltene Erstausgabe mit Schutzumschlag. Ist das Buch zudem noch von A.A.Milne und E.H.Shepard signiert, kann es leicht an die 20.000 Euro und mehr kosten ... Eine gute Chance, an seltene Original-Ausgaben zu kommen, eröffnet sich hier: Das Londoner Antiquariat von Peter Harrington bietet im Internet wunderschöne Buchausgaben zum Verkauf an!
Die internationale Verbreitung der Pooh-Bücher ist groß — es gibt über 50 Übersetzungen. Hier einige von Pooh's Namen in der jeweiligen Landessprache: | |||||||||||
PU DER BÄR Deutschland WINNIE L'OURSON Frankreich ΓΟΥΙΝΙ ΤΟ ΑΡΚΟΥΔΑΚΙ Griechenland PELUCHE PUH Spanien URSINHO PUFF Portugal WINNIE DE POEH Holland NALLE PUH Finnland u. Schweden OLE BRUMM Norwegen PETER PLYS Dänemark BANGSÍMON Island ВІННІ ПУХ Ukraine KUBUŚ PUCHATEK Polen MEDVÍDEK PÚ Tschechien MICIMACKÓ Ungarn МЕЧО ПУХ Bulgarien ВИННИ-ПУХ Russland KARUPOEG PUHH Estland MIKĖ PŪKUOTUKAS Litauen פו הדב Israel ويني-ذا-بوه Arabien วินนี่ เดอะ พูห์ Thailand Übrigens: Zum 84.Geburtstag von "Winnie-the-Pooh", im Oktober 2010, gab die Royal Mail eine Serie von zehn Sonderbriefmarken heraus. Als Präsentationsort auserkoren wurde Christopher Milne’s Habour Bookshop in Dartmouth. — Auf der Webseite CollectGBStamps werden die Marken im Detail vorgestellt; ebenso die schönen Schmuckblätter, die man zusätzlich herausgegeben hat. | |||||||||||
"Pooh and Piglet walking to Arcadia ..."
© 1999 – 2024 by Achim Schmidtke (Text, Design und die Zeichnung von "Ferkl", sowie das animierte GIF-Logo "80 Jahre Pu der Bär") |
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